Die Suche nach dem richtigen Masterstudiengang
Der Bachelor ist in der Tasche und die Welt steht einem offen – könnte man meinen. Vielen Absolventen reicht der erste akademische Abschluss allerdings nicht. Und vielen Unternehmen ebenso. Deshalb hängen die meisten Studenten noch einen Masterstudiengang hintendran. Dabei fällt die Wahl oft schwerer als man denkt – Obwohl die Möglichkeiten fast unbegrenzt sind.
Direkt weiterstudieren?
Bevor man jetzt schon in Panik gerät, sollte man sich erst einmal im Klaren sein, dass man mit seinem Bachelor schon relativ viel in der Tasche hat – auch wenn aktuell oft das Gegenteil behauptet wird. Allein der Zugang zu Masterstudiengängen ist schon allerhand Wert. Dabei kann man sich eigentlich auch schon direkt überlegen, ob man seine Zeit wirklich weiter an einer Hochschule verbringen möchte oder vielleicht doch erst einmal ein paar Monate oder Jahre arbeitet, um dann eventuell erst zu einem späteren Zeitpunkt noch ein Masterstudium anzufangen. Das bringt nämlich den einen oder anderen Vorteil mit sich.
Oder doch erst ein bisschen Berufsleben schnuppern?
Wenn man nicht gerade BAföG oder Geld von den Eltern bekommt, könnte allein das Thema Geld nämlich schon dafür sorgen, sich vielleicht zunächst gegen das Masterstudium zu entscheiden. Wenn man nach dem Bachelor erst einmal ein Jahr arbeitet, kommt schon einiges zusammen und nimmt vielleicht schon die ersten Zweifel oder Ängste. Außerdem kann man in einem Jahr Arbeit allerhand lernen. Man bekommt Einblicke in den Beruf und entdeckt nicht selten einen Fachbereich, der wirklich interessant scheint und eine Option für ein Masterstudium wäre. Außerdem hat man in dem Unternehmen vielleicht auch schon automatisch einen Platz für die spätere Masterarbeit bzw. Promotion. Die Frage, ob ein Studium dann überhaupt noch notwendig ist, lässt sich in dieser Situation auch leichter beantworten. Aber auch die Tatsache, nicht jeden Tag in der Hochschule zu sitzen, könnte ein wenig Abwechslung in die nächste Zeit bringen. Vor allem, weil man vielleicht endlich mal weg von der Schule will und zumindest mal testen möchte, wie es ist, sein eigenes Geld zu verdienen.
Grundlegendes überlegen
Wenn man sich gegen ein Berufsjahr entscheidet, sollte man sich erst einmal Grundlegendes überlegen. Allein ob ein Vollzeit-, ein berufsbegleitendes Teilzeitstudium oder ein Fernstudium das richtige für einen ist, lässt sich mit ein wenig Recherche relativ schnell herausfinden. Aber auch ,wie sehr die bisherige Fachrichtung des Bachelorstudiums gefallen hat. Wurden schon diverse Praktika in dem Bereich gemacht oder hat man anderweitig Einblicke in bestimme Fachgebiete bekommen? Man muss sich hierbei entscheiden, ob man sich neu orientieren oder den bisherigen Bachelorstudiengang weiter studieren und somit vertiefen möchte. Die Frage, ob man lieber an der gleichen Universität bzw. Hochschule und somit in der gleichen Stadt bleibt, ist auch ein wenig davon abhängig, ob das gewünschte Studium dort angeboten wird. Es könnte sich aber auch positiv auf die Stimmung auswirken, wenn man vielleicht etwas Neues ausprobieren und in eine fremde Stadt ziehen würde bzw. eine andere Hochschule oder Universität besuchen möchte.
Vielleicht sogar ins Ausland?
Natürlich werden nicht nur in Deutschland Masterstudiengänge angeboten. Das Bachelor- /Mastersystem hat es für Studenten aus Deutschland leichter gemacht, sich an international Universitäten oder Hochschulen zu bewerben. Sowohl in Europa als auch weltweit. Das macht sich nicht nur im Lebenslauf gut, sondern ist auch meistens für jeden Studenten eine wirklich einzigartige Erfahrung. Allerdings auch nicht jedermanns Sache.
Infos sammeln!
Es stellt sich natürlich auch noch die Frage, welche Position man im späteren Beruf erreichen möchte. Ist dafür überhaupt ein Masterstudium notwendig? Oder reicht auch ein Bachelor Abschluss? Man sollte nach den grundsätzlichen Dingen auf jeden Fall ordentlich Informationen sammeln. Und am besten kann man eigentlich damit anfangen, sämtliche Studiengänge in den gewünschten Universitäten bzw. Hochschulen in Deutschland zu durchforsten. Dabei sollte man unter anderem auch auf die Zulassungsbedingungen achten. Es wird nämlich nur eine begrenzte Anzahl an Studienplätzen in Masterstudiengängen angeboten. Passt hierbei die Abschlussnote? Sind bestimmte Voraussetzungen notwendig? Ist ein Motivationsschreiben oder ein Eignungstest verlangt? Vielleicht spielt auch die Zeit eine Rolle – Es sind schließlich nochmal zwei Jahre, die man ohne wirkliches Geldverdienen auskommen muss oder vielleicht auch sonst noch andere Pläne anstehen (und das auch nur, wenn man das Studium in Regelstudienzeit absolviert).
Und noch mehr Infos sammeln!
Andererseits kann man sich häufig schon einen relativ guten Überblick von dem Studium machen. Auf den Webseiten der Hochschulen in Deutschland werden oft die verschiedenen Lehrveranstaltungen, Module und Inhalte aufgelistet. Und die meisten Unis bieten auch mindestens einmal im Jahr eine Art „Tag der offenen Tür“ an, bei dem es in fachlichen Informationsveranstaltungen um die Vorstellung der einzelnen Studiengänge geht. Ansonsten ist auch ein Besuch bei der hochschulinternen Studienberatung keine schlechte Idee. Oftmals lassen sich hier gute Tipps und Ratschläge holen – sie sind schließlich genau für solche Angelegenheiten da.
Abschließend kann man aber sagen, dass man sich nicht zu verrückt machen sollte. Lieber ein bisschen länger recherchieren und überlegen, als am Ende das falsche Studium anzufangen.
Bild: Andrea Piacquadio / Pexels