Die Klatschmohnfrau - über die Liebe im reifen Alter

Die Klatschmohnfrau – über die Liebe im reifen Alter

Noelle Chatelet beschreibt mit ihrem Roman “Die Klatschmohnfrau” mit zarten, ruhigen Worten, dass Liebe einem Menschen zu jeder Zeit begegnen kann, auch im reiferen Alter. Die Hauptdarstellerin Marthe dieses Romans war nie wirklich glücklich in ihrer Ehe, obwohl sie viele Jahre mit ihrem Ehemann Edmond verheiratet war, der inzwischen verstorben ist. Als Marthe im Alter von 70 Jahren den 10 Jahre älteren Felix kennenlernt, ist sie bereits seit 20 Jahre Witwe.

Marthes trostloser Alltag nach ihrer trostlosen Ehe

Genauso trostlos und fast ohne Freuden verläuft auch Marthes Alltag nach dem Tod ihres Ehemannes Edmond, der nie auf die romantischen Wünsche von Marthe eingegangen ist. Ihr Sohn, ihre Schwiegertochter und die beiden Kinder aus dieser Ehe sowie ihre Tochter mit Marthes Lieblingsenkelkind, die keine glückliche Ehe führt, weil ihr Mann sie betrügt, trifft Marthe zwar regelmäßig zum Kaffeetrinken an den Wochenenden, aber auch das macht sie nicht glücklich. Ein einziger kleiner Lichtblick ist die Enkelin, die sie von ihrer Tochter hat.

Die Begegnung mit Felix verändert Marthes Leben

In jungen Jahren hat Marthe immer eine klatschmohnrote Bluse getragen, aber nach ihrer Verlobung nie mehr. Genauso fade wie die dann tristen Farben ihrer Kleidung hat sie auch ihr Leben empfunden. Das ändert sich schlagartig durch die Begegnung mit Felix. Marthe beginnt, das Leben wieder zu genießen. Sie trinkt Bohnenkaffee und sogar Rotwein, geht mit Felix in die Oper, hört Musik und lässt sich von ihm malen, denn Felix ist Maler. Obwohl beiden klar ist, dass sie alt und gebrechlich und dem Tod sehr nahe sind, genießen die zwei dennoch ihre Sexualität, etwas, das Marthe in dieser Art vorher nie erlebt hat. Mit der Reise nach Sevilla, die Marthe und Felix am Ende dieses Romans unternehmen, endet der Roman “Die Klatschmohnfrau” mit einem Happy End.

Bild: Verlag Kiepenheuer & Witsch GmbH & Co KG