Bitcoin – als Zahlungsmittel immer noch ein Exot

Bitcoin – als Zahlungsmittel immer noch ein Exot

„Drei Brötchen? Das macht 0,00002 Bitcoin, bitte!“ Dieser Dialog findet – wenn überhaupt – in einer Bäckerei der fernen Zukunft statt. Noch ist die Akzeptanz von Bitcoin als Zahlungsmittel nur sehr wenig verbreitet. Das liegt nicht nur daran, dass es Bitcoin-Münzen nur als Sammlerstücke gibt. Sie haben, abgesehen von dem eventuell verwendeten Edelmetall, keinen Wert. Auch das Finanzamt erschwert den Einsatz von Bitcoin im Alltag.

Spekulieren einmal anders

Viele Besitzer von Bitcoin Wallets haben gar kein Interesse daran, sich von ihrer Kryptowährung zu trennen. Sie nutzen ihr Guthaben vielmehr als Spekulationsobjekt – kaufen Bitcoin zu einem niedrigem Einstandskurs und verkaufen, wenn der Kurs gerade einmal wieder durch die Decke schießt. Verkaufen bedeutet hier aber nicht Einsatz als Zahlungsmittel, sondern Umtausch in eine der sogenannten FIAT Währungen, die von einer Zentralbank kontrolliert werden. Bei uns werden Bitcoin also in der Regel gegen Euro verkauft. Angesichts der enormen Kursschwankungen gleicht der Bitcoin-Handel eher einer Wette. Wer mit seinen Bitcoins ein bisschen mehr Spaß haben will, als die Krypto-Börsen bieten, kann sie in Bitcoin-Casinos einsetzen. In vielen seriösen Spielcasinos wird BTC nämlich mittlerweile als Zahlungsmittel akzeptiert. Eine Übersicht mit empfehlenswerten Bitcoin-Casinos finden Sie unter diesem Link. Und wer weiß, vielleicht ist das Glück mit Ihnen und Sie vermehren Ihre Bitcoins noch schneller, als das durch den Kursverlauf möglich wäre.

Big Player sind meist skeptisch

Schon 2014 akzeptierte Microsoft für einige seiner Angebote Bitcoin. Wer das Microsoft-Konto mit Bitcoin aufgeladen hatte, konnte damit Lizenzen, Spiele und Filme kaufen. Angesichts der enormen Wertschwankungen bekam der Software-Riese aber kalte Füße und entfernte diese Option wieder. Auch das Online-Reisebüro Expedia stieg 2014 in den Bitcoin-Markt ein und erlaubte das Bezahlen von Hotelzimmern (nicht aber von kompletten Reisen) mit Kryptogeld. Expedia stoppte diese Option aber vier Jahre später wieder. Umso erstaunlicher, dass mit Tesla ein Großunternehmen ankündigt, Autos künftig gegen Bitcoin auszuliefern. Maximale Flexibilität erreichen Käufer mit einer Bitcoin Debit Card. Sie funktioniert wie eine Prepaid-Kreditkarte, nur dass sie in BTC statt in einer FIAT Währung aufgeladen wird. Bezahlen kann man überall, wo der jeweilige Prozessor akzeptiert wird, mit dem die Karte verbunden ist. Das werden meist VISA oder MasterCard sein.

Das Problem mit der Steuer

Sowohl für den Käufer als auch für denjenigen, der Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptiert, stellt die steuerliche Behandlung eine Herausforderung dar. Bezahlen Sie als Privatperson mit Bitcoin, ist das aus Sicht des Finanzamts eine Veräußerung aus dem privaten Vermögen – nicht anders, als wenn Sie Schmuck, Kunstgegenstände oder auch nur ein Möbelstück verkaufen. Entsteht dadurch Gewinn, ist der unter Umständen steuerpflichtig. Die Steuerpflicht tritt ein, wenn Sie den Vermögenswert nicht mindestens ein Jahr besessen haben. Achten Sie also bei Ihren Bitcoins auf die nötige Haltedauer, sonst wird es steuerrechtlich richtig kompliziert. Auch für Unternehmer ist die Annahme von Bitcoin mit Verwaltungsaufwand verbunden. Die Steuererklärung wird in Euro abgegeben. Deshalb müssen Bitcoin mit dem zum Leistungszeitpunkt geltenden Kurs umgerechnet werden. Die steuerliche Behandlung echter Kryptowährungen unterscheidet sich also von „Spielgeld“, das man zum Beispiel bei In-App-Käufen zum Freischalten zusätzlicher Features verwendet.

Bild: Bigstockphoto.com / ADragan