Ballade, Ode, Sonett und Co - Gedichtarten im Überblick

Ballade, Ode, Sonett und Co – Gedichtarten im Überblick

Ursprünglich wurden sämtliche schriftlich verfassten Texte Gedicht genannt. Seit dem 18. Jahrhundert werden nur Texte mit poetischem Inhalt als solche bezeichnet. Dabei unterscheidet man große Texte, die mehrteilig oder in Zyklen geschrieben sind und einen lyrischen oder epischen Inhalt besitzen, und nennt diese Langgedicht. Je nach Aufbau des Textes unterscheidet man zwischen verschiedenen Gedichtarten. Das Versmaß, der Stophenaufbau und das Reimschema, aber auch der Inhalt spielen dabei eine große Rolle. Zu den wichtigsten Gedichtarten gehören: Balladen, Elfchen, Haiku, Limerick, Ode und Sonett. Balladen sind dabei die längsten, Haiku und Elfchen die kürzesten Gedichtarten.

Von Göttern, Gespenstern und Zauberern

Balladen sind Tanzlieder, die aus mehrern z.T. sehr langen Stophen bestehen. Die Sätze reimen sich und erzählen eine epische oder dramatische Geschichte. Man unterscheidet hier weiter in Volksballaden, Bänkelgesang und Kunstballaden. Volksballaden befassen sich mit Geschichten über Mythen, Götter, Helden, Räuber aber auch Romanzen des 15. Und 16. Jahrhunderts. Der Bänkelgesang war im 17. Jahrhundert der Vorläufer von Skandalgesängen. Kunstballaden befassen sich mit Gespenstern, Zauberern, aber auch der Romantik und hatten im 19. – 20. Jahrhundert ihre Hochzeit.

Klein – aber kreativ!

Ein Haiku ist ein Dreizeiler mit vorgeschriebener Anzahl von Silben. Es stammt aus Japan. Zeile 1 besteht aus 5 Silben, Zeile 2 aus 7 und Zeile 3 wieder aus 5 Silben. Beschrieben werden alltägliche Situationen. Elfchen sind, wie der Name schon sagt, 11 Wörtern in 5 Zeilen. Zeile 1 besteht aus einem Wort, Zeile 2 aus 2 Wörtern, Zeile 3 aus 3 Wörtern, Zeile 4 aus 4 Wörtern und Zeile 5 wieder aus einem Wort. Der Inhalt jeder Zeile ist dabei festgelegt. Um die Kreativität zu fördern und regeln zu vermitteln, werden Elfchen in der Gundschule wie auch in der Erwachsenenbildung eingesetzt.

Frei gespochen oder Gedicht im Korsett

Oden sind frei geschriebene Texte die sich nicht notwendigerweise reimen, aber in Strophen gegliedert sind. Sie entstanden um das 18. Jahrhundert. Inhaltlich loben sie und huldigen die Texte, z.T. auch sehr enthusiastisch.
Ein Limerick dient der Belustigung. Es ist ein 5 Zeiler, dessen Reimschema festgeschrieben ist. Zeilen 1 und 2 reimen sich, Zeilen 3 und 4 reimen sich und Zeile 5 reimt sich auf Zeilen 1 und 2.
In einem Sonett ist der Text einem festen Versschema unterworfen. Es besteht aus 14 Verszeilen (2 Vierzeiler, 2 Dreizeiler), die inhaltlich in Behauptung, Gegenbehauptung und Zusammenfassung geliedert ist. Im 13. Jahrhundert wurden die ersten Gedanken in dieser Form verfasst. Das Sonett war über die Zeit des Barocks, der Klassik und Romantik hinaus beliebt.